Autor: isabalzer

Abendbrotforschung

Abendbrotforschung / Satte Kampagne, 2014

FELDFORSCHUNG ABENDBROT, seit 2009

Das Projekt nahm seinen Anfang mit einem Stipendium des „DA Kunsthauses Kloster Gravenhorst“. Seitdem findet es in verschiedenen Formaten seine Fortsetzung.

Seit geraumer Zeit liegt ein Fokus unserer Arbeit auf den Ausprägungen von Küchenkulturen. Mit einem privat-kulinarischen Teilbereich des Alltags beschäftigt sich das Projekt FELDFORSCHUNG ABENDBROT, indem es ein spezifisches Phänomen im deutschsprachigen Raum in den Blick nimmt: das kalte ABENDBROT. Der brotbasierten Mahlzeit – und den damit verbundenen Erinnerungen, familiären und regionalen Prägungen, individuellen Rituale und Vorlieben, Belägen und Gestaltungsfragen – spüren wir in diesem Projekt nach. Besuche an fremden Abendbrottischen, Aktionen im Stadtraum, aufsuchende Gastronomie oder Abendbrotkongresse sind die Formate, mit denen das Feld des Abendbrottischs untersucht wird.

Warum die Hinwendung zu einem eher altbackenen und wenig schillernden Geschehen wie dem Abendbrot? Es scheint brisantere Themen zu geben. Das Alltagsleben lässt sich jedoch mit seinen Verflechtungen und stetigen Veränderungen vor dem Hintergrund des abgezirkelten Abendbrot-Areals konzentriert in den Blick nehmen. Mit dem Interesse an einer Kulturtechnik, deren Bedeutung als ritualisierter Übergang von der Arbeit in die Privatheit immer mehr abnimmt, wird eine brotbasierte Schablone auf die Lebensvollzüge gelegt. Diese erlaubt es, den Alltag ausschnitthaft in seinen kulturellen, sozialen, ästhetischen und individuell geprägten Aspekten in Erfahrung zu bringen und künstlerisch zu bearbeiten.

Das Projekt FELDFORSCHUNG ABENDBROT ist keine soziologische Studie. Es geht nicht um grundsätzliche Aussagen oder abschließende Erhebungen vor dem Hintergrund fundierter Wissenschaftlichkeit. Im Fokus stehen vielmehr einzelne Abendbroterfahrungen und ungewöhnliche Begegnungen, die durch die Gestaltung von spezifischen Orten und Situationen provoziert werden. Das ABENDBROTARCHIV wächst so sukzessive um Zitate, Dokumente, Fotografien und künstlerisch Bearbeitetes an.


FELDFORSCHUNG ABENDBROT im Münsterland und deutsch-niederländischen Grenzgebiet, 2009/10

Mit ihrer mobilen Abendbrotküche bereisen Günther und Wagner den Kreis Steinfurt und lassen sich temporär in Wohnsiedlungen nieder. Ihr bedürfnisgerecht ausgestatteter Wohnwagen versteht sich dabei als reisender Imbiss, kommunikativer und stetig anwachsendes Archiv für Abendbrotkultur. In den Wohngebieten laden sie Anwohner und Gäste zu Abendbrotaktionen ein; der öffentliche Straßenraum wird zum erweiterten Gartenraum. Darüber hinaus freuen sich Günther und Wagner, wenn sie an fremden Abendbrottischen im familiären Rahmen Platz nehmen dürfen.

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Abendbrotforschung : ENDSTÜCK, 2011

Aktion im historischen museum frankfurt

Im Rahmen der „Abrissparty“ des historischen museums frankfurt bereiten Ingke Günther und Jörg Wagner ein finales Abendbrot, das um den Knust, das Krüstchen, den Kanten – also das ENDSTÜCK des Brotes – kreist.
Das am Abendbrottisch oft begehrte, knusprig-buckelige Brotende setzen sie in den Fokus einer Installation, die von ihnen und ihren Gästen bespielt wird. Günther und Wagner laden in den ausgeräumten Sichtbetonbau des Museums zu einer temporären Abendbrotwirtschaft ein. Bei Brot, Butter und Milch befragen sie das alltagskulturelle Phänomen des Abendbrots, erkundigen sich nach familieneigenen Gewohnheiten und -ritualen, nach persönlichen Erinnerungen und regionalen Abendbrotspezialitäten. Außerdem sammeln sie Bezeichnungen für das ENDSTÜCK des Brotes, die zahllos zu sein scheinen. In ihren dialektischen Ausprägungen, zumeist liebevoll-charmante Wortschöpfungen, verweisen die unterschiedlichen Knust-Worte auf die heimatlichen Abendbrottische ihrer Nutzer.


FELDFORSCHUNG ABENDBROT / Café complet, im Rahmen von Stadt(t)räume, Basel, 2012

Interventionen im Stadtraum und bespielte Installation im Kleinen Markgräflerhof

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FELDFORSCHUNG ABENDBROT ist zu Gast in Basel und möchte die hiesige Praxis des Abendessens kennenlernen. Ganz besonders interessiert die Künstler:innen das „Café complet“, eine traditionelle (vielleicht kaum mehr praktizierte) Form des Nachtessens in der Schweiz. Günther und Wagner bemühen sich um Einladungen in Basler Privatküchen, um mit ihnen Gastgeber:innen ein „Café complet“ einzunehmen und sich darüber auszutauschen. Im August 2012 werden sie dafür mit einem Abendbrottisch im Baseler Stadtraum unterwegs sein und um Gastfreundschaft bitten. Dies natürlich nicht ohne ihrerseits zu einem typisch deutschen Wurstbrot einzuladen.


Ingke Günther, Abendbrot-Mindmap

Warme Worte für eine kalte Mahlzeit

Um zu umreißen, warum das Abendbrot für uns ein Thema, Anknüpfungspunkt und gesellschaftlich relevantes Sinnbild ist, möchten wir ein kompaktes LOBLIED auf das Abendbrot singen.

Das Abendbrot ist kulinarische Besonderheit im deutschsprachigen Raum.
Beim Abendbrot handelt es sich um eine alltägliche und wenig spektakuläre Mahlzeit. Doch „das Brot und seine belegenden Begleiter“ stehen für eine bemerkenswerte Tradition. Sie sind der Kern einer kulinarischen und kulturellen Spezialität im deutschsprachigen Raum, die u.a. der großen Brotsorten-Vielfalt geschuldet ist. Und doch scheint das Abendbrot inzwischen immer weniger praktiziert zu werden. Veränderte Familienstrukturen und Arbeitsbedingungen haben dazu geführt, dass abends zunehmend warm gegessen wird. Aber es gibt Gründe, die Mahlzeit, die sich dadurch auszeichnet, dass sie brotbasiert, kalt, komponentenreich, deftig und lecker ist, zu würdigen.
Das Abendbrot markiert den Übergang zwischen Arbeit und Freizeit.
Es ist die Mahlzeit, die (grundsätzlich) am meisten Muße zulässt und den Tag kulinarisch beschließt. Neben Brot und Leberwurst kommen die Ereignisse des vergangenen Tages auf den Tisch. Besonders Familien mit Kindern schätzen das klassische Abendessen, denn nichts wird kalt und man kann so lange reden, bis die letzten Salamischeiben und Silberzwiebeln aufgegabelt sind.
Das Abendbrot ist die Resteküche der Mahlzeiten.
Auf den Tisch kommt, was der Kühlschrank hergibt – dazu vielleicht noch ein paar warme Reste vom Mittag. Das Abendbrot ist eine unkomplizierte Mahlzeit und eine verwertende; jeden Tag sieht es ein bisschen anders aus. Dabei kann es sehr üppig oder improvisiert ausfallen. Als komponentenreiche Collage könnte das Abendbrot bezeichnet werden, und über das Zusammenspiel der Beläge bestimmt jeder Esser individuell.
Das Abendbrot macht den Tisch zum Gestaltungsraum.
Bei keiner anderen Mahlzeit kommt Heterogeneres auf den Tisch. Ob Brettchen oder Teller, Butter oder Margarine, Wurst oder nur Käse entscheiden Familientraditionen und spezielle Vorlieben. Der gedeckte Tisch ist ein Gestaltungsraum mit schier unendlichen inhaltlichen, materiellen wie kompositorischen Möglichkeiten. Kommen die Tupper-Dosen auf den Tisch oder wird der Aufschnitt aufgeblättert? Ob man Schnitten schmiert, vorm Fernseher isst oder den Tisch deckt, gibt die Zeit vor, die man sich einräumt.
Das Abendbrot ist privat.
Wird man zum Essen eingeladen, dann wohl kaum zum Abendbrot. Eine Einladung heißt höchstwahrscheinlich: Es gibt etwas Warmes. Das Abendbrot spielt sich im privaten Alltag ab, ist mit Kindheitserinnerungen verbunden – mit heimeligen und auch einengenden. Beim Abendbrot zeigen sich persönliche wie Familienrituale.

Ingke Günther,  Brotworte, Klebe-Etiketten auf Wachstuchdecke

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Gute Gründe

Gute Gründe, 2017

im Rahmen von „Ungebetene Gäste“, Festival der Regionen, Marchtrenk / Österreich

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Soll die Kunst kommen oder bleiben, wo der Pfeffer wächst?

Marchtrenk ist nicht gerade das, was man eine touristische Perle nennt. Bei unserem ersten Besuch zeigt sich die Gemeinde an der Traun eher abweisend und verschanzt hinter hohen Zäunen, dichten Hecken und beeindruckenden Betonmauern. Als lang gestreckte Streusiedlung hat sich der Ort mehr funktional als schmuck zwischen Bahnstrecke und Bundesstraße eingenistet. Ein wirklich belebtes Zentrum fehlt, Einfamilienhäuser, die sich nach außen abkapseln, dominieren und als Gast weiß man nicht so recht wohin.

Wir fühlen uns seltsam unwohl und fragen uns: Was haben wir hier zu tun? Das Festivalmotto liest sich auf einmal ganz anders: Ungebetene Gäste?! Sind damit nicht wir Künstler:innen gemeint – der ganze Kunstzirkus, der sich an der Ödnis reibt und auf der Suche nach Austausch, Irritationen und kühnen Setzungen redlich nach Ansatzpunkten forscht, um dann wieder zu verschwinden? Braucht man uns hier? Und will hier überhaupt irgendjemand wirklich, dass die Kunst kommt?

Zeitgenössische Kunst ist oft ungebeten. Besonders wenn sie ortbezogen, intervenierend oder einmischend agiert und sich nicht in den hochkulturellen Schutzräumen der Museen versteckt. Die Lebensroutinen der allermeisten Menschen tangiert aktuelles Kunstschaffen nicht. Und Kunst, die ländliche Gebiete infiltriert, muss sich immer besonders und anders mühen als in den Metropolen.In Marchtrenk drängen sich die Ansätze für unsere Arbeit nicht unmittelbar auf.
Wir sind zu Beginn ratlos und stellen uns die Frage, ob es trotzdem GUTE GRÜNDE für die Kunst an diesem Ort geben kann? Sollten wir diese Frage womöglich weiterreichen? An die, die hier leben und die, die dieses Festival eingefädelt haben?
Schließlich fragen wir: Welche GUTEN GRÜNDE könnte es für ein erhöhtes Kunstaufkommen in Marchtrenk geben? Oder – soll die Kunst kommen oder bleiben, wo der Pfeffer wächst? Wir wagen das Experiment und geben diese Frage zurück an 13.000 Einwohner, die Stadtverwaltung und Festivalmacher.

Fragen, die darauf zielen, ob Kunst gewollt wird, haben wohl kaum eine Chance auf Antworten, wenn sie pauschal gestellt werden. Doch was ist, wenn man sie gezielt widmet und das Gegenüber sehr direkt anspricht? Wenn man sich mehr oder weniger aufdrängt und auf den Pelz rückt? So durchstreifen wir im Vorfeld des Festivals die Gemeinde Marchtrenk und fotografieren, was uns dort an alltäglichen Besonderheiten begegnet. Dabei widmen wir uns vornehmlich den Wohngebieten und schauen über Gartenzäune, auf Pflanzkübel und Spielplätze, in Wirtschaften oder auf Parkplätze, fotografieren Fassaden, Abstellecken, Mauern, Heckenskulpturen und Gardinenfronten. Immer wieder bleibt unser Blick an übermannshohen Zäunen hängen. Wir halten fest, was uns auffällt und staunen an vielen Stellen über die Facetten der nach außen sichtbaren Wohnpraxis.
Aus eingefangenen Eindrücken werden Postkartenmotive ausgewählt. Jede Postkarte ist individualisiert und soll durch die Wahl des Motivs die Empfänger ansprechen und zur Antwort herausfordern. Parallel zu dieser gezielten Ansprache einiger, findet zudem eine groß angelegte Versendeaktion statt, die sich an alle Haushalte der Gemeinde richtete.

Wir fragen Marchtrenk und die Stadt antwortet. Auch wenn wir nicht von Rücksendungen überschwemmt werden, arbeiten wir freudig mit dem, was an Botschaften zurückkommt. Aus den unterschiedlichen Mitteilungen werden Plakattexte extrahiert, die während des Festivalzeitraums im öffentlichen Raum auftauchten und in Ausschnitten zeigen, was Marchtrenk von der Kunst will. Im Festivalbüro versammeln sich außerdem alle in die Stadt ausgesandten Postkarten in einer Schaufenster-Präsentation. Fast nebenbei ist so ein auf spezielle Details fokussiertes Porträt der Gemeinde entstanden.

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weit bringen

ab jetzt wollen wir es weit bringen, 2018

Ausstellung und Geschehen, Städtische Galerie KiZ, Gießen

Die Ausstellung umfasst fotografische, textbasierte und installative Arbeiten. Dabei spielen Ansammlungen, Häufungen, Wiederholungen oder Krümel eine besondere Rolle. Die fotografischen Arbeiten von Jörg Wagner und die textbasierten von Ingke Günther werden um bespielte Installatinen im Innen- wie Außenraum ergänzt (Abendbrot- und Kioskkongress).
ab jetzt wollen wir es weit bringen
markiert das Ende der gemeinsamen Gastprofessur am Institut für Kunstpädagogik (IfK) der Justus-Liebig-Universität in Gießen.

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Andrea Gerk, Ausschnitt aus der Eröffnungsrede

„Hier wird mit großer Ausdauer an Themen gearbeitet, die wie der Teig behandelt werden, der in vielen Werken seinen Auftritt hat – so in etwa werden hier, wie mir scheint, auch Ideen angesetzt, liegengelassen, hervorgeholt, durchgeknetet und erneut liegen gelassen, um weiter zu gären. Auch im Betrachter. Denn bei einem derartigen Vorgehen entstehen weniger Einzelwerke als Serien – wie Jörg Wagners Zyklus des Bergigen. Wenn daraus dann einzelne Bilder zu sehen sind, wie in dieser Ausstellung, setzt sich die Serie im Blick des Betrachters fort. So entstehen bei Ingke Günther und Jörg Wagner und ihren Zusehern Prozesse, die mit einem Lebensthema dieser beiden – und vielleicht von uns allen – zu tun haben: Das Sammeln, Anhäufen, Sortieren und Verwerfen – ob es dabei um Abendbrot-Brettchen, Kuchenplatten, Eierschneider und Gießkannen geht oder eben auch um Erdhaufen, Gerümpel, Schimpfwörter oder Sprichworte. (…)
Man kann hier sehen, wie die Dinge ein Eigenleben entwickeln und erleben, was der Begriff eigentlich bedeutet – wie überhaupt Begriffe, Worte, Sprüche eine wichtige Rolle spielen, die auf ganz unterschiedliche Weise neu lesbar und anders erfahrbar werden. Scheinbar Großes wird mit Belanglosem kombiniert – Bedeutsames mit Alltäglichem, so dass immer auch etwas Heiteres mitschwingt, eine leichte Absurdität und Komik, die unseren Alltag ohnehin bestimmt, man muss nur anders hinsehen, dann wird gleich alles leichter und erträglicher. Und genau dazu, zumindest finde ich das, inspiriert die Arbeit von Ingke und Jörg – es sind ausdauernde, akribische, ästhetische Alltagserkundungen zu Phänomenen, die allzu oft links liegen gelassen werden, übersehen, geringgeschätzt werden, obwohl sie unser Leben viel mehr durchdringen und bestimmten als uns bewusst ist. Was wir eher als lästig und unwichtig abtun, wird hier sichtbar und zum Strahlen gebracht.“

Geschehen 1_Kleiner Abendbrotkongress. Es geht um die Wurst.

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Fotos: Johnny Linder

Als Experte zu diesem Abendbrotkongress ist Erich Hoffmann von der Fleischerei Hoffmann aus Wehrda zu Gast. Er ist in Gießen durch sein gutes Biofleisch bekannt, das auf dem hiesigen Wochenmarkt erhältlich ist.

Geschehen 2_Internationaler Kioskongress

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Fotos: Mark Weemen

In den ehemaligen Räumlichkeiten der Gießener Tourist-Info am Berliner Platz wird durch eine temporäre Bespielung eine „Kioskbehauptung“ ausgerufen. Der IKK nutzt diesen im Verschwinden begriffenen Ort für ein flüchtiges Aufscheinen des Kioskthemas. Einen Nachmittag feiern wir die Größe der Kleinstarchitektur!

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AOIO5S

Jörg Wagner, Fotografien aus der Serie „Cactaceae“ und „Lettin“

AOIO5S, 2018

projektraum basis, Frankfurt
Fotografien von Jörg Wagner und Textzeichnungen von Ingke Günther

Ingke Günther, aus der Serie „immer was zu tun“

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2. Rumgeeier

Ausstellungswand mit Arbeiten von Günther und Wagner

Fortgesetztes Rumgeeier, 2015

Ausstellung und Kochaktion, KREIS Galerie, Nürnberg

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Ausstellungswand, Eierschneidersammlung, Kochaktion
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Ingke Günther, Cut Out und Textzeichnungen
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Jörg Wagner, Fotografie

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Elternhaus

Jörg Wagner, Cactaceae, 2015

Neue Heimat, 2015

im Rahmen des Ausstellungsprojektes „Elternhaus“ von Anjali Göbel, Dreieich

Über mehrere Jahre nutzte Anjali Göbel das Einfamilienhaus, in dem sie aufgewachsen war, als Ort der Kunst und Zusammenkunft. In dem 50er-Jahre-Reihenhaus in der Dreieicher Hirschsprung-Siedlung wurden Themen wie die Wirtschaftswunderzeit, Heimtextilien oder die ersten Auslandsreisen verhandelt. Im Elternhaus der Künstlerin fanden unter dem Titel „Elternhaus“ Ausstellungen, Aktionen und Vorträge statt.

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Ingke Günther hat für NEUE HEIMAT sprichwörtliche Alltagsweisheiten ausgesucht, die ins Papier geschnitten sind. Zudem widmet sich eine Wandarbeit der Wortgruppe der Verben. Diese bringt häusliches Tun ins Spiel, das dominiert wird vom MÜSSEN, WOLLEN, KÖNNEN und DÜRFEN – einem Vierklang, der in vielen Elternhäusern eine Rolle gespielt(e).

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Jörg Wagner schätzt kleine Verschiebungen im Alltag und folgt mit der 12-teiligen Serie „Cactaceae“ dieser Strategie. Der Kaktus, den er von botanoadopt zur Pflege übernommen hat, findet bei ihm eine NEUE HEIMAT und präsentiert sich in der Fotoserie von allen Seiten. Darüber hinaus werden im Elternhaus die Zeugnisse fotografisch festgehalten, die die Aussichten und Einsichten in der NEUEN HEIMAT beschränken.

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Reiseerinnerungen aus dem Kühltaschenturm, Aktion im Elternjaus, 2015

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Himmelsbrot

Himmelsbrot, 2013

Ausstellung und Abendbrotkongress in der Epiphaniaskirche Frankfurt/M.,
mit Manfred Stumpf, kuratiert von Christian Kaufmann

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  • Himmelsbrot, Ingke Günther: Cut Outs

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  • Himmelsbrot, Jörg Wagner: Berge der Welt

  • Himmelsbrot, Ingke Günther: Cut Out, Brot tut Not

  • Himmelsbrot, Jörg Wagner: Abendbrotbilder

  • Rahmenprogramm: Abendbrotkongress

  • Himmelsbrot, Ingke Günther, Brotworte

  • Himmelsbrot, Ingke Günther, Cut Out: Butter

Rahmenprogramm: Abendbrotkongress

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1. Rumgeeier

Massives Rumgeeier, 2014

Ausstellung und Aktion, Kunstverein Essenheim

Im Fokus der Ausstellung steht das Ei als eines der ältesten, grundlegendsten und besonders nahhaften Lebensmittel. Ob in Küche oder Backstube – das Ei hat eine besondere Schlüssel- bzw. wichtige Schüsselrolle. In Essenheim kommt dem Ei eine Scharnierstellung zwischen zwei zentralen Projekten zu, der FELDFORSCHUNG ABENDBROT und dem kuchenplattenARCHIV, die hier in Ausschnitten gezeigt werden.

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Brettchen

Brettchenminimalismus, seit 2015

Reliefs in unterschiedlichen Formaten

Benutze Abendbrotbrettchen werden zu minimalistischen Reliefs montiert. Diese Werkreihe ist im Zusammenhang mit dem Projekt FELDFORSCHUNG ABENDBROT als gemeinsame bildnerische Arbeit entstanden.

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Ausfahrt 23

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Ausfahrt 23, seit 2021

Fotografie + Reisebericht
Das Projekt wurde durch ein Arbeitsstipendium der Hessischen Kulturstiftung gefördert. 

Eine besonders schmerzliche Erfahrung zu Beginn der Corona-Pandemie war, dass wir alle unseren Radius einschränken mussten. Wir machten uns trotzdem auf – an einen Ort, der vom Durchreisen geprägt ist: den Autohof Wilnsdorf.
Er liegt an der Ausfahrt 23, knapp hinter der hessischen Grenze im Siegerland und bietet in verdichteter Form alles, was der mobile Mensch braucht: Stellfläche (Parkplatz), Treibstoff (Tankstelle), Ruhe (Hotel), Nahversorgung (Tankstellenshop), Nahrung (Restaurant), Ablenkung (Spielhalle) und Kontemplation (Autobahnkirche).
Der Autohof Wilnsdorf ist ein spannender Transitort, der durch seine Lage, die Verdichtung der Angebote, seine normierte Funktionalität und – im Kontrast dazu – durch eine preisgekrönte Architektur in Gestalt einer extravaganten Kirche besticht. Das Projekt untersucht diesen speziellen Mikrokosmos in mehreren Aufenthalten mittels Bild und Reisebericht.

Auszüge aus unserem Reisebericht

Das Hotel ist kein Ziel für Urlauber. Es beherbergt fast ausschließlich beruflich Reisende, wie Geschäftsleute, Autobahnbauarbeiter, Monteure oder Berufskraftfahrer. Letztere sind aufgrund der verbindlich vorgeschriebenen Wochenruhezeit an das Kabinenschlafverbot gebunden. Dieses untersagt das Schlafen im LKW nicht grundsätzlich, schreibt bei langen Fahrten aber regelmäßige Übernachtungen in geeigneten Unterkünften vor. Es wird davon ausgegangen, dass der „Fahrer in der Kabine nicht die Erholung finden, welche für eine wöchentliche Ruhezeit geeignet wäre.“ So lesen wir bei www.bussgeldkatalog.org.

Niemand kommt hier ziellos vorbeigeschlendert. Wer hier hält, hat ein Bedürfnis oder einen leeren Tank. Wer hier hält, will weiter.

Die ambitionierte Architektur der Kirche, die eigentlich schuld daran ist, dass dieser Nicht-Ort in unserem Kopf haften blieb, überzeugt aus allen Perspektiven. Das renommierte Architektenbüro schneider + schumacher (Frankfurt a. M.) steckt hinter dem zackigen Baukörper, den weißen Flächen, der Zeichenhaftigkeit. Die Kirche wirkt in ihrer abstrakten Sprache wie ein Fremdkörper zwischen den sonst so profanen Zweckarchitekturen. Sie weckt Erinnerungen an ein Raumschiff oder ein riesenhaftes Faltobjekt und – ja, natürlich, wenn man vor dem Eingang steht, an Batman. Sie ist eine große helle Skulptur, deren gedankliche Hintergrundfolie das bekannte Kirchenpiktogramm ist, und steht als überkonfessionelle Andachtsort 24 Stunden für die innere Einkehr bereit. Von außen ist die Anmutung kühl, im Kirchenraum wird es dagegen heimelig, höhlenartig und holzlastig.  

Wir beobachten spezielle Formen des Rastplatzpragmatismus: Ein Motorradfahrer zieht seine schweren Stiefel an der Tanke aus und kauft auf Socken Gummibärchen ein. Neben seinem Laster rasiert sich ein Brummifahrer Kopf und Brust. Die losen Haare bläst er sich mit Druckluft vom nackten Oberkörper. Die leere Ladefläche eines Lastkraftwagens wird zum Wäschetrockenraum. Ein Tesla-Fahrer schließt sein Auto an der Tanksäule an und macht Lockerungsübungen, bevor er zum Joggen aufbricht. Einige Besucher der Wochenendandacht in der Autobahnkirche kehren danach im Maxihof-Restaurant zum Essen ein.

Wir besorgen Radler und Weingummis an der Tankstelle und unser Abendbrot bei Burger King. Der erste Whopper seit sehr vielen Jahren. Dann im Hotelzimmer Tatort schauen. Das ist mal sicher: In jedem Zimmer ein TV-Flatscreen! Und unsere Vorstellungen von gesundem Essen sind beurlaubt.

Herbst 2021. Draußen herrscht rauer Gestaltungspragmatismus, der Gastrobetrieb gibt sich dagegen rustikal, dekoriert und „urgemütlich“. Falsche Fachwerkfassaden und Dekomaterial treffen auf echte Alltagsdinge aus einer anderen Zeit – Erntekörbe, Tonwaren oder nostalgische Blechdosen tauchen in erstaunlichen Mengen auf. Fake paart sich mit dinglichen Fakten. Die alten Fenster sind echt und fügen sich in eine Collage aus billig-kitschig und wertig-gestrig ein. Ein merkwürdiger Ort, der von zwei Fernsehscreens dominiert wird. Ohne Ton läuft ntv mit Nachrichtenticker. Die neuen Coronazahlen werden in den Gastraum gespült, in dem sich einige Gäste (unter 2G-Regeln) eingefunden haben.Später lesen wir auf der Homepage der MAXI-Autohöfen, dass alle ihre Restaurants nach dem klingenden Motto „Taverne“ eingerichtet sind. 

Dafür wird mit den regionalen Nachbarschaften und Heimatmuseum zusammengearbeitet, die entsprechende Ausstellungsstücke zur Verfügung stellen.

Die Leuchtreklame des MAXI-Autohofs ist eine Landmarke. Sie ist weithin zu sehen und verbindet uns gedanklich mit zuhause. Auch in der Peripherie unseres Dorfes mit guter Autobahnanbindung liegt ein Maxirasthof. Wenn wir im Feld spazieren gehen, sehen wir häufig zuerst den gigantischen Werbephallus, der weithin über die Äcker leuchtet und lockt. In Wilnsdorf macht sich die exponierte Lage bemerkbar und gen Süden haben die Werbetafeln ihre farbige Strahlkraft verloren. Matt reihen sich die Logos und Piktogramme für die Tankstelle, den Maxihof, das Restaurant, Burger-King und die Spielhalle untereinander. Nur letztere prangt noch in satten Farben, alle weiteren sehen aus, als sei ein riesiger Aquarellfarbkasten bemüht worden. Wir schauen später nach, wie diese Giganten heißen und lernen: Werbe- oder Reklameturm. Und besonders schön: Fernkennzeichnungsmasten. Diese werden nur von „versierten Werbetechnikern realisiert“.

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kuchenplatten

Ausstellungsansicht kuchenplattenARCHIV, Kunstturm Mücke, 2011

kuchenplattenARCHIV, seit 2010

Bespielte Installationen an verschiedenen Orten

Das kuchenplattenARCHIV versteht sich als temporäres Caféhaus mit Backstube, das (Kunst)Orte mit solider Gastlichkeit bespielt. Den ästhetischen Nukleus hierfür bildet die umfangreiche Kuchenplattensammlung aus den 20er bis 70er Jahren. Die Gebrauchskeramik überzeugt durch die zeittypischen Formensprachen des Dekors, dessen Spektrum vom Narrativen über florale Elemente bis zur reduzierten Abstraktion reicht. Durch die Anbringung an der Wand entfalten die Platten ihre bildhaften Qualitäten – sie werden zu Tondos und Längsformaten und gestalten den Rahmen für einen Ort, der sich der Küchenkultur und dem Beisammensein verschreibt.

Das kuchenplattenARCHIV bietet Kuchen-Überfluss, initiiert Tauschhandel, sammelt Rezepte, interessiert sich für Alltagsleben und Festtagskuchen und richtet seinen Fokus jeweils an den spezifischen Kontexten und Räumlichkeiten aus.

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Installation Im Rahmen der Ausstellung „Massives Rumgeeier“ im Kunstverein Essenheim, 2014

kuchenplattenARCHIV : vertragsWERK II, 2011

Kunstturm Mücke
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  • Kuchenplattenarchiv M-0436

  • Kuchenplattenarchiv M-0496

  • Kuchenplattenarchiv M-0492

  • Kuchenplattenarchiv M-0339

  • Kuchenplattenarchiv M-0939

  • Kuchenplattenarchiv M-0966

  • Kuchenplattenarchiv M-0964

  • Kuchenplattenarchiv M-0961

  • Kuchenplattenarchiv M-0952

  • Kuchenplattenarchiv M-0942

  • Kuchenplattenarchiv M-9606

Dieses Mal heißt es saisonal: Zwetschgen gegen Äpfel! Zur Vernissage bemühen sich Günther und Wagner, möglichst viele KUCHENVERTRÄGE abzuschließen, indem sie haufenweise Zwetschgenkuchen backen. Im schriftlich fixierten vertragsWERK verpflichten sich die Unterzeichner, für den Termin „Kuchenreaktion“ einen Apfelkuchen zu backen.
So profitiert das kuchenplattenARCHIV von der versammelten Apfelkuchen-Kompetenz und lädt zum gemeinsamen Verzehr und Fachsimpeln ein. Neben unterschiedlichsten Apfelkuchen, -torten und -strudeln kursieren Geschichten, Erfahrungen und Rezepte zwischen den Bäckerinnen und Bäckern.


kuchenplattenARCHIV : vertragsWERK I, 2010

DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst
im Rahmen der Ausstellung „KUNST + Leben – Partizipatorische Kunst zwischen Autonomie und Intervention“
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Im Gewölbekeller des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters – dem historischen Ort der Klosterküche – eingerichtet, versteht sich das kuchenplattenARCHIV als temporäre, begehbare Backstube und belebtes Archiv für Küchenkultur. Es ruft zur kollektiven Gastgeberschaft auf und sucht Bäcker/innen aus Leidenschaft, die mit einem selbstgebackenen Kuchen in einen Tauschhandel eintreten möchten. Das Projekt teilt sich in Aktion und Installation.

Aktion: Zur Eröffnung der Ausstellung versuchen Ingke Günther und Jörg Wagner KUCHENVERTRÄGE abzuschließen. Für die Besucher:innen der Ausstellung backen sie zahlreiche Gugelhupfe, um diese verzehrfrischen Kuchen gegen einen Vertragsabschluss einzutauschen. Im vertragsWERK verpflichten sich die Teilnehmer:innen, für das kommende Symposium einen Kuchen zu backen. So fragt das kuchenplattenARCHIV die vorhandenen Backressourcen und kulinarischen Kompetenzen der ländlichen Region des Münsterlandes ab. Die Versorgungsverantwortung für die Gäste des Symposiums wird auf viele Schultern verteilt, unterschiedlichste Kuchen werden eingespeist.

Installation: Das kuchenplattenARCHIV schafft im Gewölbe einen Küchenraum auf Zeit. Er dient den Künstlern als Backstube und ist gleichzeitig das Archiv des Projektes, das abgeschlossene Verträge, Rezepte, Collagen und die Kuchenplattensammlung der Künstler:innen zeigt.


kuchenplattenARCHIV, 2010

Galerie der GEDOK, Stuttgart

kuchenplattenARCHIV ist ein temporäres Caféhaus und ein entschiedenes Plädoyer für einen angstfreien Umgang mit Hüftgold. kuchenplattenARCHIV versteht sich als offene Backstube und belebtes Archiv für Küchenkultur. Es bietet solide Gastlichkeit, das Kuchen-Satt-Prinzip, ein Tortenplatten-Universum sowie ein anwachsendes Rezeptarchiv.

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verzehrVERKEHR

verzehrVERKEHR, 2012

Bespielte Installation an einer aufgelassenen Tankstelle,
im Rahmen von MEIN.DEIN.UNSER Heiligtum, Nürnberg

verzehrVERKEHR widmet sich der Überproduktion – konkret dem Zuviel an Autos. Einen Nachmittag stellen wir nonstop und mit Hochdruck Autos, Autos, Autos her. Dabei werden jedoch keine Blechlawinen vom Band gehen, sondern Backwerk. Im KFZ-Format verlässt Keks für Keks die mobile Kücheneinheit und füllt die vorbereiteten Stellflächen auf der Tankstellenbrache.
verzehrVerkehr schafft übervolle Parkplätze aus Butter, Zucker und Mehl und damit Probleme, die gemeinsam zu lösen sind: durch beherzten Verzehr.

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WM-Pavillon

WM-Erfrischungspavillon … zu Gast bei Freunden, 2006

Installation, Ausstellung und Veranstaltungsprogramm, Museum am Ostwall Dortmund,
mit Andrea Knobloch

Der Kiosk als facettenreiches Phänomen der Alltagskultur und charakteristisches für das Ruhrgebiet stand im Zentrum der Ausstellung „WM-Erfrischungspavillon“, die anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in der Studiogalerie im Museum am Ostwall in Dortmund stattfand. Für den Zeitraum von zehn Wochen etablierte der WM-Erfrischungspavillon einen kioskartigen Treffpunkt in den umgestalteten Räumen der Studiogalerie des Museums und lud zu wöchentlichen Veranstaltungen, die gemeinsam mit Expert:innen und Besucher:innen Aspekte von Alltagskultur thematisierten. Die künstlerische Bearbeitung des Themas Kiosk spiegelte sich in einer zweiteiligen konzeptionellen Umsetzung: einer Raumgestaltung, die über den musealen Raum in den öffentlichen hinausragte und einem Programm, das sich als integraler Bestandteil der Ausstellung/Installation verstand.

Die Gestaltung der Studiogalerie gliederte sich dabei ebenfalls in zwei Bereiche: in eine an der Schnittstelle zwischen Außen – und Innenraum situierte, über eine angebaute Veranda gut einsehbare Kioskinstallation, sowie die vom Museum her zu betretenden Räumlichkeiten, die einem überdimensionalen Sammelalbum glichen. Während das täuschend echt wirkende, an der spitz zulaufenden Museumsseite verortete Büdchen lediglich tiefe Blicke durch die Luke in den übervollen Innenraum zuließ und so vielfältige Begehrlichkeiten und Avancen weckte, jedoch geschlossen blieb, spielte sich kioskartiges Leben im regelmäßigen Turnus während der Veranstaltungen in der Studiogalerie ab. Deren tapezierte Wände gaben bildlichen Reflex des aktuellen Geschehens: als ein vielgestaltiges, dynamisches Alltagsarchiv aus Zeichnungen, Fotos, Texten und Zitaten, das sich im Laufe der Ausstellung ständig aktualisierte und weiter verdichtete.

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Rahmenprogramm

1. Halbzeit: Thema Weltmeisterschaft, 2. Halbzeit: Thema Erfrischungspavillon

Do. 15. 06. 06/ 20h Mitreden im Abseits
Experten unterrichten interessierte Laien
Zu Gast: Dr. Martin Wörner (Deutsches Fußballmuseum)

Do. 22. 06. 06/ 20h WM Radio live
Live-Kommentar des Spiels Brasilien – Japan mit Musikbegleitung
Zu Gast: Evelyn Helbig, Bertram B. Ohne, Peter Schomber, Wolf Schreiber

Do. 29. 06. 06/ 20h Das Stadion: Geschichte, Architektur, Politik und Ökonomie
Zu Gast: Michael Zinganel (Architekturtheoretiker und Künstler)

Do. 06. 07. 06/ 20h Nach der FIFA-Pfeife tanzen? Ein Resümee der WM 2006
Zu Gast: Fan-Projekt Dortmund e.V., Thilo Danielsmeyer

:::::::::::::::::::::::::::::::::Halbzeit:::::::::::::::::::::::::::::::::

Do. 13. 07. 06/ 20h Kioskisierung.Kioskforschung in Osteuropa,
präsentiert von Jens Fischer (Architekt)

Do 20. 07. 06/ 20h Die Museumswundertüte
Überraschungen ausgepackt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums

Do 27. 07. 06/ ACHTUNG: 18h walk on the wild side.
Geführte Büdchen-Fahrrad-Einkaufstour mit anschließendem Picknick

Do 03. 08. 06/ 20h Brauchst du noch was vom Büdchen?
Bunter Abend mit kiosktypischen Produkten im WM-Erfrischungspavillon

Do 10. 08. 06/ 20h Das Prinzip „Büdchen“
Gesprächsrunde zum Kiosk zwischen Minimalarchitektur und Lebenseinstellung
Zu Gast: Tim Diekhans (Architekt) und Thorsten Schauz (Planer)

Do 17. 08. 06/ 20h Alles muss raus!
Ausverkauf im WM-Erfrischungspavillon

Die Ausstellung im Museum am Ostwall Dortmund wurde gefördert von:
Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW, Dortmunder Actien-Brauerei, Getränke Gefromm, Leonhart Tischfußball, Stadt Dortmund Kulturbetriebe

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heute empfehlen wir

heute empfehlen wir, 2005

Bespielte Installation, Neuer Kunstverein Gießen

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Fotos: Claudia Olbrych, Jörg Wagner, Jörg Wilczek

17.6.2005 / Marcel Baumgartner / aus der Eröffnungsrede:

Die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Leben, von Leben und Kunst, gehört ohne Zweifel zu den großen Konstanten in der Kunstgeschichte des letzten Jahrhunderts. Wie oft aber und wo wurde diese Frage liebenswürdiger, unverkrampfter und intelligenter beantwortet als in der Ausstellung (oder handelt es sich doch eher um eine Aktion? oder um eine Installation?), die Ingke Günther und Jörg Wagner für den Neuen Kunstverein Gießen realisiert haben?
Den einstigen stadtbekannten Kiosk temporär wieder als solchen in Betrieb zu nehmen und gleichzeitig seine neue Funktion als Raum für zeitgenössische Kunst nicht aufzugeben: die Realisierung dieser Absichtserklärung der Künstler ist natürlich nur möglich durch eine Gratwanderung. Daß die beiden bei dieser Gratwanderung aber eher aussehen wie Spaziergänger, ist wohl nicht der geringste Aspekt ihrer Leistung.
Im gepflegten Kiosk-Angebot von Günther und Wagner finden sich – nicht nur, aber auffällig viele – erlesene Dinge. Wo sonst in Gießen – und wo sonst in der näheren und weiteren Umgebung – gibt es schon Mary Long Zigaretten oder Huppendorfer Vollbier (dunkel, malzaromatisch, mit feiner Hopfennote)?
Erlesen, aber einfach: Strammer Max, nicht Carpaccio. Keine Diät für anämische venezianische Contessen. Kiosk eben, nicht Harry’s Bar. Günther und Wagner, nicht Cipriani. Nicht Carpaccio also und nicht Caravaggio, weder Canova noch Casanova (Giovanni Battista und Francesco; ihr Bruder Giacomo höchstens, vielleicht, im Zeitschriften-Angebot).
Aber dennoch jede Menge Kunst (unspektakulär; auch im Kühlschrank zu finden, carpacciofarben immerhin; zu Kioskpreisen). Kunst, die nun allerdings ihrerseits mit dem Einfachen, dem Banalen, dem Biederen und dem Trivialen „nur“ spielt (ohne indes der naheliegenden Gefahr der Denunziation auch nur ansatzweise zu erliegen). Was gibt es beispielsweise Biedereres als häusliche Stickerei? Wie herrlich befreiend aber sind doch die liebevoll (kann man überhaupt anders denn „liebevoll“ sticken?) – also: die liebevoll gestickten Schimpfwörter von Ingke Günther: „Arschgeige“, „Schrumpfgermane“ (= Schweizer?), „Pennbruder“. Ganz undenunziatorisch auch die durch das Fotografenauge von Jörg Wagner zu unerwarteter Schönheit mutierten (nicht nur sprichwörtlichen) Häßlichkeiten von Gießen.
Mit viel Witz und Leicht-Sinn (und unter geschicktem Einsatz einer gehörigen Portion Nostalgie) haben Ingke Günther und Jörg Wagner einen Ort geschaffen, an dem Gießens Kunstschaft während zweieinhalb Monaten so gern verweilen dürfte wie früher Maxens Kundschaft – einen Ort, dessen Verschwinden nach dem 27. August man deshalb schon am Tag der Eröffnung prospektiv bedauert. Dennoch könnte die temporäre „Wiederbelebung“ von „Max hat’s“ einem Prozeß Vorschub leisten, der – in paradoxer Umkehrung dieses „Wiederbelebungsversuchs“ – gerade zur Tilgung von „Max hat’s“ aus dem kollektiven Gedächtnis Gießens und zur Schaffung eines neuen Bewußtseins führen könnte – zur Einsicht nämlich: „Max hat’s“ ist tot. Der Neue Kunstverein Gießen aber ist im richtigen Leben angekommen.

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