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Autor: Helloworld

rural exodus

rural exodus

Ephemere Interventionen + Fotografie, 2020 bis 2022
Publikation mit einer Fotoauswahl im Verlag Kettler (2020)

Das Projekt wurde durch eine Förderung der Hessischen Kulturstiftung ermöglicht.

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  • rural exodus_Erdbeercontainer

  • rural exodus_Wetzlar

  • rural exodus_Hackbrötchen

  • rural exodus_Blumen

  • rural exodus_Stromhäuschen

  • rural exodus_vergessensbedarf

  • rural exodus_Eis

  • rural exodus_Abendstimmung

  • rural exodus_Kaltes Wasser

  • rural exodus_Backsteinkiosk

  • rural exodus_Umkleide

Frühjahr 2020. Unsere Innenstädte sind verwaist. Alle Pforten und Luken sind geschlossen. Urbanität macht Pause. Wir erleben den ersten Lockdown. Was uns bleibt, sind lange Spaziergänge in der näheren Umgebung – dort entdecken wir überall anregende Gehäuse, Kleinstarchitekturen und zahllose Hochsitze. Kurzerhand werden sie zu temporären Kioskbehauptungen umgewidmet; ihr Bestand währt nur so lange, bis sie abgelichtet sind.
Die fotografische Sammlung mündet am Ende des Jahres mit einer Auswahl an Motiven in der Publikation „rural exodus“ im Verlag Kettler. Das Projekt schließt jedoch erst mit dem Ende der Pandemie ab.

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Ingke Günther / Jörg Wagner, rural exodus, Dortmund: Kettler 2020.
ISBN: 978-3-86206-851-7

Herausgeber: 1. Kioskclub 06 gegründet im Museum am Ostwall e.V.
Zur Homepage des Kioskclubs

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Kleine Brötchen

DA SEIN_Kleine Brötchen backen, 2021

Mehrtägige Aktion im Rahmen des Stipendiums „Artists in Wittenberger Weg“,
eingeladen vom Zentrum für Peripherie, Düsseldorf

Umgangssprachlich bedeutet „Kleine Brötchen backen“ sich selbst zurückzunehmen, nicht zu prahlen, aber auch mit wenig auszukommen, sich – ob man möchte oder muss – einzuschränken. Als festumrissenes Areal für unsere Aktion dient die Plattform des zukünftigen Wiesencafés. Sie ist der soziale Nukleus des Kunstprojekts am Wittenberger Weg. Jeder Tag auf der Plattform beginnt mit dem Aufbau unseres Unterstandes für die simple Backstube; jeden Abend bauen wir diese Behausung wieder ab. Dazwischen bestimmt das Gehen des Teigs die Backintervalle und die Begegnungen.

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    DA_SEIN, Erste Tageslosung: putzen, reparieren, bauen, tanzen, backen

    Die Plattform ist ein Floß und treibt durch den Regen. Wir kommen an, bauen auf, reparieren die Beplankung, putzen die Umrandung und arbeiten uns ab. Es ist kühl und wir tanzen uns warm. Wurzelbürsten, Hefeteig und rote Ponchos bestimmen den Tag. Kleine Brötchen gibt es auch bei Regen und einige neugierige Besuche auch. Sechs Stunden konzentriert und mit Energie auf dem Floß – nun sind wir DA.

    DA_SEIN, Zweite Tageslosung: anders bauen, weiter schrubben, wieder backen und tanzen, warten

    Mit uns HIER sind heute diejenigen, die sonst DA sind. „Euer Floß heißt Bühne“, sagen die Kinder und übernehmen die Wurzelbürsten. Abgeschrubbtes Mooswasser fließt in grünen Rinnsalen über den Beton. Der fliegende Bambusbau muss nicht mehr als Sturmnotlösung errichtet werden – er ist gewachsen. „Was macht ihr? Kann ich helfen?“ Zwei Sätze, die die nächsten Tage begleiten werden. Der Teig fühlt sich gut an. Kinderhände formen. Wir kommen nicht zum Abwarten, wir werden beschäftigt. Das Backblech ist fix leergegessen. Warme Brötchen im Bauch.

    DA_SEIN, Dritte Tageslosung: weiter machen, Pause machen, schreiben

    Ritual: Jeder Tag auf der Bühne beginnt mit dem Bau des Unterstandes für uns und den Herd. Wir probieren und variieren seine Gestalt. Die Plattform ist eine Fläche, aber auch ein beschützender Raum. Hier branden die Kinder der Siedlung wie Wellen an und verschwinden plötzlich wieder. Es ist ein Kommen und Gehen. Hier ist man viel draußen.
    Wir sind DA, machen weiter und Pause und bekommen Besuch aus der Stadt. Auf dem Betonring um die Fläche wächst Schrift an. Leuchtend umfängt sie die Bühne und erzählt von unseren Tätigkeiten vor Ort.

    DA_SEIN, Vierte Tageslosung: HIER + DA SEIN

    Heute wird die Bühne zum Gastraum. Der Wittenberger Weg ist Teil der „Kunstpunkte“. Wir verdoppeln die Teigmenge und bauen das Bambusdach ein bisschen größer. „ALLE sehen, was wir machen,“ sagt Milano, der mit seinem Bruder längst zu einem Teil der Witti-Bühnen-Familie geworden ist und täglich hilft. Unser Tun strahlt in die Siedlung hinein – noch heiße Brötchen werden von rennenden Kindern fortgetragen. Im Gastraum mischen sich Menschen von HIER und DA. Die Sommernacht verwandelt Plattform und Umgebung in eine Filmkulisse. Die letzten Gäste gehen um Mitternacht.

    DA_SEIN, Fünfte Tageslosung: wiederholen und tafeln

    Als Sonnendeck gibt sich die Plattform heute. Wir schwitzen und bauen den Bambusunterstand so schön schief auf wie noch nie. Und die Backstube wird voller: Die Teams wechseln. Es wird geknetet, geformt, gewartet, verkostet und verteilt. Der Umgang mit dem DA_SEIN in Form von Worttafeln entfaltet sich wie von selbst. Es werden Variationen und Spielideen gefunden. Ein Chor, der „HIER! DA! SEIN!“ murmelt oder ruft, schwillt immer wieder an. Unerwartet und ohne choreografische Eingriffe scheint er die Essenz unserer Aktion zu verkünden.

    DA_SEIN, Sechste Tageslosung: bleiben und gehen

    Unser letzter Tag auf dem Floß / der Bühne / im Gastraum / auf dem Sonnendeck. Der Kreis schließt sich mit dem Bau einer sturmtauglichen Zeltvariante. Doch das angekündigte Unwetter bleibt aus. Der Hund aus der Stadt – groß, weiß und freundlich – begeistert die Kinder. Wir backen, spielen, reden, lümmeln. Die Sonne unterstützt das ehrgeizlose DA_SEIN. Unseren Abschied leiten wir ein, indem die Buchstaben vom Betonring abgetragen werden. Die geformte Kugel, in der alle Witti-Bühnen-Worte stecken, nehmen wir mit. Ein letztes Mal wird abgebaut und weggeräumt. Wir gehen. Und hinterlassen Erinnerungen an Begegnungen und den Geschmack süßer Brötchen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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    Areal Oranier

    Areal Oranier. Hefe und Hinterbliebene(s), 2019

    Eine bespielte Installation und fortlaufender Küchenbetrieb mit mageren und fetten Zeiten
    auf dem Golzheimer Friedhof in Düsseldorf,
    im Rahmen des Performancefestival Thresholds, umgesetzt vom Kunstverein 701 e.V.,
    kuratiert von Dr. Nadia Ismael

    Hefe und Hinterbliebene(s)

    Wir gehen mit Dingen um, die geblieben sind.
    Der Topf des Opas aus Nürnberg. Das Utensil eines Verblichenen.
    Der Herd, Tisch und Hocker einer nahen Freundin. Die Möbel einer Verblichenen.
    Das Rezept der Großmutter einer Freundin. Das überlieferte Küchenwissen einer Verblichenen.
    Wir sind die Hinterbliebenen.
    Im Zentrum der Aktion steht der ORANIER, der geerbte Gasherd, der als Herzstück der mobilen Kücheneinheit dient.
    In ihm wird gebacken, was in unserer Region üblicherweise zum Leichenschmaus gereicht wird.
    Das Rezept ist authentisch und verbrieft. Der Hefeduft ist süß und tröstend.
    Die Taktung der Speisenreichung bestimmt die Gärzeit, die verschiedenen Areale das Tun.
    Wer isst, ist noch am Leben.
    Wer tanzt auch.

    Video zum Performancefestival auf YouTube ansehen.

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    Performancefestival Thresholds, Golzheimer Friedhof 2019 ©Kaja Illner, Jörg Wagner und 701 e.V.

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    Abendbrotkongress

    Abendbrotkongress Frankfurt/M., Epiphaniaskirche, im Rahmen der Ausstellung „Himmelsbrot“

    Abendbrotkongress, seit 2010

    Bespielte Installationen an verschiedenen Orten

    Der Abendbrotkongress schmilzt das Format der Tagung auf die überschaubare Größe von Abendbrottischen zusammen. Hier geht es um die Wurst, um das Brot und seine belegenden Begleiter, um Abendbrotpraktiken und Tischreden, um künstliche Verknappung und spontanes Verhandeln.
    Die krümelnden Kongresse begreifen sich als performative Geschehen. Veranstalter, Gäste und geladene Experten  – wie Bäcker, Metzger oder Käsehersteller – werden hier ins vollmundige Gespräch gebracht. Abendbrotkongresse finden auf Einladung an unterschiedlichen Orten der Kunst, Bildung oder Zusammenkunft statt.



    • Abendbrotkongress Schuhfabrik, Ahlen

    • Abendbrotkongress Schuhfabrik, Ahlen

    • Abendbrotkongress Schuhfabrik, Ahlen

    • Abendbrotkongress Schuhfabrik, Ahlen

    • Abendbrotkongress Schuhfabrik, Ahlen

    • Abendbrotkongress Bundesakademie Wolfenbüttel

    • Abendbrotkongress Bundesakademie Wolfenbüttel

    • Abendbrotkongress Bundesakademie Wolfenbüttel

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress Gießen

    • Abendbrotkongress_Himmelsbrot_Frankfurt

    • Abendbrotkongress_Himmelsbrot_Frankfurt

    • Abendbrotkongress_Himmelsbrot_Frankfurt

    • Abendbrotkongress im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

    • Abendbrotkongress im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

    • Abendbrotkongress im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

    • Abendbrotkongress im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

    • Abendbrotkongress im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

    • Abendbrotkongress im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

    • Abendbrotkongress im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

    • Abendbrotkongress im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

    • Abendbrotkongress bei Daniel Spoerri, Hadersdorf

    • Abendbrotkongress bei Daniel Spoerri, Hadersdorf

    • Abendbrotkongress bei Daniel Spoerri, Hadersdorf

    • Abendbrotkongress bei Daniel Spoerri, Hadersdorf

    Fotos  Berlin: Marion Boerris; Fotos Gießen: Johnny Linder

    Erster Abendbrotkongress im Gemeindehaus Lützellinden, 2010

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